Hundeerziehung


Wer eine antiautoritäre Erziehung bevorzugt und auch seinen Hund dementsprechende Freiräume zur freien Entfaltung gewährt, meint es nur gut und will die individuelle Persönlichkeitsentwicklung fördern. In der Hundeerziehung erweist sich diese Vorgehensweise aber mitunter als fatal, denn damit das Zusammenleben mit einem Hund funktioniert, braucht dieser klare Regeln und Grenzen. Ansonsten riskiert man problematische Verhaltensweisen, die teilweise sogar ein echtes Gefahrenpotenzial bergen.

Wenn der Hund die Führung übernehmen will, kann dies sehr schwierig werden, denn eigenständige Entscheidungen eines Hundes sind in der menschengemachten Welt fehl am Platze. Es ist wichtig, dass sich ein Hund unterordnet und seinen Halter respektiert, was aber keineswegs einem harmonischen Zusammenleben widerspricht. In der Hundeerziehung kommt es vielmehr auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Respekt, Vertrauen und Zuneigung an.

Einerseits erfordert die Hundeerziehung Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen, andererseits geht es ohne Konsequenz und Klarheit nicht. Es ist natürlich Tatsache, dass die Veranlagung sowie das Wesen des Hundes wichtige Faktoren sind, aber viele Dinge sind einfach Erziehungssache. Daher sollten Hundehalter/innen der Hundeerziehung ausreichend Aufmerksamkeit schenken und sich unter anderem hier auf hundetrainer.info eingehend informieren.

Hundeerziehung für Anfänger – Darauf kommt es an

Menschen ohne Hundeerfahrung, die sich erstmals einen Hund anschaffen, sind in Sachen Hundeerziehung oftmals zutiefst verunsichert. Idealerweise wenden sie sich an einen Hundetrainer oder besuchen eine Hundeschule, um die Grundlagen zu erlernen. Es schadet allerdings auch nicht, sich intensiv mit der Hundeerziehung zu befassen und sich als Anfänger zumindest die Grundlagen der Hundeerziehung anzueignen. Indem man eine Beratung beim Hundetrainer oder Tierarzt in Anspruch nimmt oder Ratgeber wälzt, kann man sich Basiswissen aneignen und so die alltägliche Hundeerziehung auf eigene Faust bewältigen. In Anbetracht der Tatsache, dass das Hundetraining im Verein, bei einem mobilen Trainer oder in der Hundeschule beispielsweise nur einmal wöchentlich stattfindet und man ansonsten ohnehin auf sich alleingestellt ist, liegt es nahe, sich entsprechende Kenntnisse und Kompetenzen anzueignen.

Typische Ziele der Hundeerziehung sind die Leinenführigkeit, Stubenreinheit und die Verträglichkeit mit Artgenossen. Zudem soll der Hund abrufbar sein und darf keine Aggressionen gegenüber Menschen zeigen. Anders als dies zunächst den Anschein macht, geht es nicht darum, dem Vierbeiner lustige Tricks beizubringen. Stattdessen ist es wichtig, dass das Zusammenleben funktioniert.

Die folgenden Kenntnisse sind daher für die Hundeerziehung von zentraler Bedeutung:

  • Ethologie des Hundes
  • Hundepsychologie
  • Hunderassen
  • Beuteverhalten
  • Meideverhalten
  • Wehrverhalten

Konditionierung und andere Konzepte der Hundeerziehung

Entscheidend für eine erfolgreiche Hundeerziehung ist, dass sich der Mensch auf den Hund einlässt und sich intensiv mit den typischen Verhaltensweisen beschäftigt. Dazu gehört es auch, die Bedürfnisse des Vierbeiners zu erkennen und diesen gerecht zu werden. Gleichzeitig zeigen Hunde einen mehr oder weniger ausgeprägten Will To Please, der in ihnen den Wunsch hervorruft, alles richtig zu machen, um ihren Menschen zu gefallen. Dies sollte man als Hundehalter unbedingt ausnutzen und vor allem mit positiver Verstärkung arbeiten. Ein Schlüsselkonzept ist dabei die Konditionierung, die demnach ein grundlegendes Element der Hundeerziehung ist.

Im Rahmen der Konditionierung geht es darum, dass der Hund bestimmte Reize mit bestimmten Reaktionen verknüpft. In der modernen Hundeerziehung sind Strafen unbedingt zu vermeiden. Stattdessen kann man den Hund positiv bestärken, indem man eine erwünschte Verhaltensweise überschwänglich lobt und zudem das betreffende Kommando nennt. Nach und nach wird der Hund begreifen, worum es geht und das Verhalten auf Kommando zeigen. Mit viel Freude, aber auch viel Geduld kann man so eine gute Erziehung erreichen und sich zu einem harmonischen Hund-Mensch-Team entwickeln.

Wo findet man Unterstützung im Rahmen der Hundeerziehung?

Viele Aspekte der Hundeerziehung lassen sich auf eigene Faust bewerkstelligen, schließlich muss der Halter mit dem Hund zusammenleben und den Alltag dementsprechend organisieren. Wer sich ein wenig Unterstützung wünscht, weil er noch unerfahren ist oder sich Probleme bei der Hundeerziehung ergeben, hat grundsätzlich die folgenden Optionen:

  • Hundeschule
  • mobiler Hundetrainer
  • Hundepsychologe
  • Hundeverein

Wie kann man eine solide Hundeerziehung nachweisen?

Unabhängig davon, ob man eine Hundeschule besucht hat, Mitglied im Hundeverein ist, die Dienste eines Hundetrainers in Anspruch genommen hat oder die Hundeerziehung auf eigene Faust in Angriff genommen hat, spricht ein gut erzogener Hund für sich und hinterlässt einen rundum positiven Eindruck. Mitunter braucht es aber auch einen entsprechenden Nachweis. Als Hundehalter kann man einen Sachkundenachweis erbringen oder den Hundeführerschein machen. Als Nachweis dafür, dass man mit seinem Vierbeiner ein gutes Team bildet, kann dahingegen eine bestandene Begleithundeprüfung dienen.

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